MTL 138

Eigenes Projekt | Endphase, Abschlußfindung | spielte einmal in Sachen Musikalität überzeugender als mehrfach so teure Chassis mit erheblich teurerer Frequenzweiche


Nach Hörversuchen mit unverleimter Seitenwand zur Festlegung der Bedämpfung mit Filz

2-Wege Transmissionline Standlautsprecher: MTL 138 aus HH 2/2008

Abwandlungen:
Frequenzweichendesign

Extras:
massive Hochtonkammer, zwei Verstrebungen, optimierte Bedämpfung und großflächige Dämmung

Verwendete Materialien:
Spanplatte roh 19mm, weiss beschichtet 19mm; MDF 19mm, 3mm; Fichte Rundstab D10mm
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Dies war und ist noch immer ein für mich überaus lehrreiches Projekt. Die Umsetzung brachte einige Überraschungen mit sich: wärend Frequenzweichenbauteile-Tests fiel mir in ihrem Klangbild bald eine gewisse harmonische Art in der Darstellung auf, die besser war, als was die Korona F mit Supreme Kondensatoren und Folienspulen vorzugeben vermochte; was ich so erst nicht ganz glauben konnte: Chassismaterial eines 39Euro Bausatzes kann eine wesentliche Facette guten Klangs besser darstellen als ein Seas Excel-Koax hinter weltklasse Bauteilen?! Zudem entdeckte ich an ihr das Phänomen der einseitig kontaktierten "Löschkondensatoren", was ungeahnte Wechselwirkungen vermuten lässt.
Offenbar ist die erzielte Umsetzung des Gehäuses hervorragend für Akustik geeignet und befähigt selbst günstige Chassis zu ungeahnt beeindruckendem Klang.

Ursprung

Dieses Projekt war nicht gedacht; ich hatte eigentlich vor, die MTBL25JB aus HHx/200x zu bauen, weil ich Standlautsprecher und tieferen Bass haben wollte. Der Bausatz war sehr preisgünstig, also bestellte ich, für einen Freund gleich ein weiteres Paar. Der baute seine Lautsprecher selber und die gefielen mir damals ausnehmend gut; nur ganz schön groß sind sie. Mein Bausatz hingegen harrte dennoch einer Umsetzung, die MDF-Plattenzuschnitte also auch.
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Frequenzweiche


L1 - 1,8mH Luftspule 1mm [->Wachstränkung]
C1 - 15µF EVO
C1+ - 0,01µF EVO ÖL
C2 - 3,3µF EVO Öl
R1 - 4,7Ohm MOX
R2 - 4,7Ohm MOX (-2dB)

Kommentar: C1 15µF EVO & C1+ 0,01µF EVO Öl sind klanglich besser als ein 15µF Supreme oder ein 15µF EVO Öl.
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Gehäuse

Diese plante und baute ich ohne vorherige Prototypen in der dargestellten, endgültigen Ausführung mit weiss beschichteter Spanplatte für die vorderen Mittelteile und MDF-Seitenwänden und MDF-Deckel und -Boden.
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Aufstellung, Ausrichtung

Auch mit einer unkomplizierten, zurückgezogenen Aufstellung im Raum, bspw. einfach in den Ecken, klingt Musik recht opulent und eindrucksvoll. Eine optimale Aufstellung sollte also vglw. schnell und ohne viel Feinjustage zu finden sein. Die Lautsprecher können sowohl nah beieinander, als auch weit auseinander stehen - es sollte sich stets ein mehr oder weniger überzeugendes Klangbild herausbilden.
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Versuch einer Klangbeschreibung

Die maximal mögliche Lautstärke wird hier zwar auch durch die wiederzugebenden Tiefbasseffekte begrenzt, aber die MTL zeigt ab diesem Punkt auch ohne Tiefbasseffekte im gesamten Klangbild zunehmend, dass es ab einem häuslich zu verstehenden "sehr laut" nicht mehr sinnvoll weitergeht, es wird: zu laut. Bis zu ordentlich hohen Pegeln wird man jedoch stark überrascht sein von dem, was geht und wie diese eher unscheinbaren Lautsprecher da klingen; wir sprechen hier schließlich von auch noch unter 40Hz gut hörbarer Bassleitung bei ordentlich raumfüllender Lautstärke.  Stehen sie nah an einer Zimmerwand, ist Tiefbass im Klangbild der MTL einfach schon inbegriffen, hat Musik dann halt auch Tiefbasspräsenz, aber alles ist stets glaubwürdig und authentisch genug, um nicht als überzogen wahrgenommen zu werden. Es bewegt sich alles im Rahmen der vielbeschworenen Geschmackssache; wie sie etwa folglich auch "schlank" klingen, stellt man sie über einen Meter vor einer Wand auf. Immer darf jedoch gelten: Selbst bei Vergleichen mit deutlich teureren Lautsprechern, das Bassfundament erfüllt überhaupt viele Wünsche, die man eigentlich erst an teurere und vor allem größere Basschassis stellen möchte.

Wirklich phänomenal, authentisch, fast machtvoll klingt Orgel. Aber auch große Felle und akustische Saiten klingen für den/die HörerIn erstmal so harmonisch und unverfälscht wie ein Original. Wenn man, wie auch ich als Autor dieser Zeilen, nach der Urkraft in der Musik sucht und tiefste Bässe liebt, wird man einem solchen Klangerlebnis schnell verfallen und mit jedem Schlag und jedem Kirchenschiffbeben wieder wohlgestimmt und besänftigt
. The Host Of Seraphim und Within The Realm Of A Dying Sun, beides von Dead Can Dance, kann von so kleinen Plastikmembranen eigentlich nicht allzu weltbewegend klingen. Doch weit gefehlt. Es ist genau die richtige Art von Musikspektakel für die Luftsäulen. Hier verschwindet der Gedanke an Lautsprecher und es bleibt Musik, die den Raum bis in jeden Winkel beherrscht. Will man die Harmoniespiele dieser Werke gleichermaßen sanft und doch eindringlich erleben, die Basswogen und Stimmlagen voll ausladend erklingen und schwellen hören, dann wird man lange, lange Zeit Lautsprecher vergleichen müssen und wahrscheinlich entweder bei speziellen, oder erst bei richtig teuren und aufwändigen Konstruktionen zufrieden sein. Aber die MTL kann das so extrem gut, als wäre sie ein solcher HighEnd-Lautsprecher, einer, der kostenreduziert wurde, aber eben diese Art Musik dennoch möglichst perfekt können soll. Inwiefern die MTL generell doch nicht perfekt ist, wird erst im Vergleich mit mehrfach teureren Konstruktionen offenbar. Man kann sich also durchaus am Klang High-Endiger Lautsprecher orientieren, um gewisses Können der 138er zu beschreiben.

Sofort ohrenfällig wurde hier, als weiteres Beispiel für äußerste Subjektivität im Klangbildaufbau genannt, die Polung der Netzstecker von Verstärker und des CD-Players zueinander: Man kann es nur schwer mit Worten festmachen, vielleicht hört man es in Fällen auch gar nicht. Aber es gibt Situationen, nach dem Umdrehen eines der beiden Stecker im Verteiler berührt einen die gleiche Musik nicht nur, sie durchdringt einen dann geradezu unentwegt.
Ich möchte versuchen, dem gelegentlich nachzugehen und dies ggf. noch an anderer Stelle darzustellen. Mir gereichte dies jedenfalls, Stecker und Steckdosen zu markieren.

Dynamischer Progressive Metal, welcher ganz andere Anforderungen stellt, um aufzugehen, wirkt aber auch ähnlich wie von Lautsprechern abgespielt, die jenseits der Zweitausend Euro Paarpreis liegen. Tatsächlich Klarheit und Natürlichkeit, mit einem glaubhaften Raum, auch weit außerhalb des Stereodreiecks noch losgelöst vom Schallwander - wirklich beeindruckend, zumal für dieses Chassismaterial. Was für meine Begriffe allerdings all dies noch überragt, ist die segensreiche Eigenschaft, jedwede Liedstuktur bestens nachvollziehbar aufzuzeigen sowie Stimmen überaus verständlich darzureichen. Wirklich sehr selten hat man seine Lieblings- bzw. Testtitel dergestalt selbstverständlich durchhörbar vorgeführt, als böten diese Lautsprecher zudem mal die Gelegenheit, sich mit dem altbekannten Song eingehend zu beschäftigen, ihn zu analysieren, zu ergründen, sich auf seinen Aufbau, Verlauf, Zusammenspiel einzulassen - sofern sowas Gegenstand von Interesse beim Hörer ist.
Und hier fragt man sich abermals, warum man noch weiter nach Besserem sucht. Die Details sind da, der Bass ist tief, der Mittelton frei, der Hochton rein. Obschon es freilich besser geht: Diese MTL138 klingt einfach spitze.



Das noch unbeschichtete Gehäuse vorm Feinschliff und die Frequenzweiche wärend der Bestückungsfindung

[->ungültig-

Räumlichkeit bedeutet bei diesem Modell Raumfüllung durch moderate bis höhere Lautstärke zu erreichen, wie bereits gesagt. Sie sollten besser seitlich-hinten „eingerichtet“, als freistehend und penibel zum SweetSpot ausgerichtet werden. Sie sind keine Analytikmaschinen, keine Auflösungswunder und somit schnell dem unterlegen, was fürs höchstpersönliche, anspruchsvolle Stereodreieck an delüxer Hifi-Kette gefordert wird. Sie sind neutral und gut genug für allerlei Art von Musik, wobei Orgel besonders prachtvoll wiedergegeben wird.
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Kosten

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