Der Lautsprecher
Die Gestalt der Musikwiedergabe in unserem alltäglichen Umfeld hat so viele Formen angenommen wie es Schallwandler, Umgangssprech: Lautsprecher gibt – ob nun feststehend und gerne imposant im Wohnzimmer, als Kopfhörer oder docking station, oder soweit unsichtbar in einschlägigen Multifunktionsgeräten.
Ihr wird mitunter erhebliche, aber von einigen auch geringe Bedeutung zuteil bezüglich persönlicher, individueller Wahrnehmung von Musik. Reicht das funktionierende Prinzip, oder muss es ein bestimmtes Klangbild sein?
Zufriedenheit kann ja aus Mangel an (Vergleichs-)Möglichkeiten eintreten. Sie kann andererseits aus einer Vielzahl an warum auch immer abgelehnten, demzufolge “schlechteren” Alternativen herrühren. In beiden Fällen ist es jedoch nicht diese innere Zufriedenheit im Bewusstsein darum, dass man in dem Moment etwas anderes oder besseres gar nicht mehr will.
Nun, es gibt Unterschiede, mannigfach; sie als solche zu erkennen und zu bewerten gelingt auch leicht, jeder empfindet beim Musikhören etwas und bewertet es für sich. Was also ist hier und da anders? Was lohnt sich für mich, was nicht? Tatsächlich bestimmen eine Menge Faktoren das Ergebnis, den Klang, seine Gestalt und - nanu! - : die Wahrnehmung - durch: einen selbst.
Wonach richtet der Autor sich beim Klang?
Nicht ein gutklingener Lautsprecher soll es sein, einer der vieles kann und hier und da hervorragend ist - und somit immernoch die Aufmerksamkeit auf die Technik zieht, vor allem jene eines Selbstbauers. Der Musikliebhaber und -genießer in mir möchte alle Facetten und Formen an unterschiedlichster Musik erleben - und zwar so, wie sie sind. Und dafür braucht man einen Lautprecher, der nicht mal mehr wie ein sehr guter klingen darf: die Gedanken sollen sich beim Musikhören von alledem Streben, Suchen und Investieren lösen können und es ist nur noch die Musik um ihrer selbst zugegen.
Es kommt sehr darauf an, ob alle beteiligten Komponenten im Einklang sind. Ich beziehe und beschränke mich mit dieser Dokumentation im Wesentlichen auf das technische Ende der Kette - den Lautsprecher (bestandteil der Kette ist schließlich auch der/die HörerIn). Aus folgendem Grund: Ähnlich große Unterschiede und Fortschritte lassen sich zwar mit besserer Gerätelektronik auch erfahren. Aber Quellgeräte und Verstärker kann man mit vergleichbarem Aufwand, Mitteln und Wissen nicht verbessern, oder gar selbst herstellen; allein die Gefahr eines kapitalen Defektes wiegt besonders schwer. Lautsprecher hingegen sind auch für Laien mit etwas Geduld und einem wachen Gehör technisch überschaubar und beherrschbar. Diese Position kann als die entscheidende für Ansätze zur Verbesserung des Klangs gelten, denn Zeit und Geld führen hier absehbar zum größten Erfolg.
Und was die Bereitschaft für höchsten Musikgenuss beim Auditorium angeht und wie sehr der geneigte Hörer, die geneigte Hörerin im Einklang mit sich (und der Technik) steht... naja, wären nicht alle wirklich gutklingenden Lautsprecher aufgrund ihres Preises für eigentlich jeden unerreichbar, mehr Menschen würden sich von der Magie, die die Musik hat, viel intensiver berühren lassen und sie würden sich darum öfter mal der Sprache der Seele gewahr werden und kämen öfter, länger und wahrhafter mit dem in Kontakt, was in jedem von uns steckt, was manche von uns Musik machen und was praktisch alle von uns sie hören lässt.
->Shellac
Wo nichts mehr erklärt wird und alle einer Meinung sind...
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// Darum der teils übertrieben erscheinende Aufwand und dementsprechende Preise einiger Stereo-Anlagen: Wo jede beteiligte Komponente in der Wiedergabekette 'vom Tonträger zum Schall' seine jeweiligen Auswirkungen mitbringt, gilt es, die als negativ einzustufenden Auswirkungen so gering zu halten, dass sie nicht mehr wahrnehmbar sind.
Und hier lohnt es sich an einer besonders neuralgischen Stelle in dieser Kette anzusetzen: dem Lausprecher. /