Clou
Freundschaftsprojekt zu 300€ das Paar | Bauphase

Die Fronteninnenseiten aus 19er MDF vor dem Verleimen
2-Wege mit 2 Tiefmitteltöner in je Geschlossener Bauweise, ein größerer Standlautsprecher: Visaton Clou aus HH 5/2008
Abwandlungen:
Chassis in M-T-M Anordnung, aufwändiges Gehäuse bestehend aus verschiedenen, je ausgesuchten Holzwerkstoffen, mit oberflächenbündiger Korbabdeckung für die Tiefmitteltöner, kleinteiliger Verstrebungen, IHA für unteres Volumen, seperaten Kammern für HT und Frqw. und angepasster Bedämpfung und Dämmung
Extras:
ununterbrochener Minusleiter, doppelt ausgeführte Kabel liegen parallel zu den [größer gebohrten] Polklemmen, Buchenfurnier-MDF Äußeres
Verwendete Materialien:
Spanplatte roh 19mm, 12mm, 10mm; MDF 19mm, 5mm & 3mm; Fichtenstäbe D ca. 15mm, 10mm; Buchenleisten 20x20mm, Buchensperrholzplatten 6mm
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Ursprung
Als Dankeschön für die Freundschaft, Umzughilfe und überhaupt wird ein Boxenpaar zum Materialpreis gebaut. Ich versuche selbstverständlich alles aus den vereinbarten Bedingungen herauszuholen: Die optische Erscheinung soll gewisse wohnraumliche Kriterien erfüllen und wurde/ist darum Bestandteil der Konstruktion. Darüberhinaus ist dies eines der Projekte, mit denen ich konsequent den besten Klang aus gegebenem Budget herausholen möchte.
Projektbeginn war Frühjahr 2015
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Als Erstes habe ich die Frequenzweiche der Clou gebaut.
Die Frequenzweiche wird bei der hier dargestellten Lösung später nicht mehr erreichbar sein!
Dazu entschied ich mich ehrlich gesagt nicht entschlossen bei der Planung - es fiel mir erst in aller Deutlichkeit auf, dass man im Falle des Falles ja definitiv nicht mehr an die Frequenzweiche kommt, wärend ich damit beschäftigt war, die selbstklebende Bedämpfung ins innen soweit fertiggestellte Gehäuse einzupassen.
Nun - sollte mal was kaputtgehen -, bliebe für dieses Modell dann etwa noch die unschöne Möglichkeit, die Kabel zu den Chassis von der eingebauten Weiche zu trennen und alternativ durch die Rückwand zu legen und die ursprünglichen Anschlüsse am Gehäuse nicht mehr zu nutzen. Alternativ könnte die ihres Sandes entleerte FQ-Kammer von unten aufgesägt oder gefräst werden und
Aus praktischen Gründen war für mich als Erbauer die Unterbringung der Platinen im Gehäuse in einer eigenen stabilen Kammer wichtig, welche sich beim Gehäusebau quasi ergibt und nicht extra aus teilzerlegbaren Einzelteilen gebaut werden muss. Der Plusleiter der Spule vor den Tiefmitteltönern kann bei der so realisierten Lösung direkt an die Messingklemme gelötet werden.
Für die Anschlußplatte wählte ich jedoch MDF, da es den Klemmen einen stabilere Einbau ermöglicht, und das sich aus dieser Lösung ergebende Anschlussfeld finde ich auch optisch sehr ansprechend gelungen. Nichtsdestotrotz darf die Unterbringung technischer Bauteile im zugeschütteten Sarkophag als heikel bezeichnet werden, "perfekt" ist sie nicht.
Nun ist das aber so.
An eine FQ muss man nicht rankommen, sofern sie funktioniert. Speziell diese: Ihre Materialqualität ist hochwertig, elektrisch und mechanisch ist sie einwandfrei ausgeführt und Experiemente sollen nicht durchgeführt werden. Und den verwendeten Bauteilen kann man eine angemessene Konstanz und Haltbarkeit wärend der zu erwartenden Bedingungen zusprechen, sodass sich unumkehrbare, klanglich nachteilige Auswirkungen hochwahrscheinlich auch langfristig nicht einstellen werden. Die Bettung der gesamten Frequenzweiche in Sand hilft, die anfallende Wärme im Leistungsbetrieb von den Bauteilen abzuleiten und beugt so Hitzeentwicklung vor.
Beim Überdenken des in der Hinsicht einer Revision nicht zuende gedachten Konzeptes liessen sich auch diese nachträglichen Feststellungen auf der Haben-Seite notieren. Der einzige Plan konnte beibehalten werden.
*Ist bei Art + Spule kein Kernmaterial angegeben, handelt es sich um eine sogenannte Luftspule
Position |
Wert |
Art |
Bezeichnung |
Lage |
Funktion |
|
|
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L1 |
1,0mH |
rund Cu |
Audaphon L10 |
TMT Reihe |
6dB |
L2 |
0,22mH |
rund Cu |
Audaphon L7 |
HT Para |
Saugkreis |
L3 |
0,82mH |
rund Cu |
Mundorf L71 |
HT Para |
Saugkreis |
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C1 |
10µF |
Elko glatt |
Mundorf E-Cap |
TMT Para |
12dB |
C2 |
6,8µF |
MKP |
Audaphon Superior |
HT Reihe |
6dB |
C3 |
33µF |
Elko rau |
Mundorf E-Cap |
HT Para |
Saugkreis |
C4 |
1,0µF |
Elko glatt |
Mundorf E-Cap |
HT Para |
Saugkreis |
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R1 |
1,0 Ohm |
MOX |
|
TMT Para |
12dB |
R2 |
2,2 Ohm |
MOX |
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HT Reihe |
Pegel |
R3 |
10 Ohm |
MOX |
|
HT Para |
Saugkreis |
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Gehäuse
Begonnen habe ich die Umsetzung des angedachten Gehäuses mit einer Baugruppe im unteren Teil der Konstruktion:
Die Boden(span)platte und die Anschlußwand aus MDF mit Bohrungen für Polklemmen und Kabeldurchführungen
Es folgte die Einbringung und Installation der bestückten und fertig verlöteten Frequenzweiche. Anstelle platineneigenen "FQ-Plus" und "FQ-Minus"-Anschlüssen, an die wieder Kabel kontaktiert werden müssten, verbindet jeweils ein möglichst kurzes, in aufwendiger Handarbeit verdrilltes und abschließend verlötetes Stück Brückendraht (Cu massiv 1,12mm, verzinnt): den Hochton-Vorwiderstand mit der Plusklemme, und die Minusklemme C1 im TT-Zweig und C3+R3 im HT-Zweig: denn für einen direkten Kontankt sind die Anschüsse der Bauteile eben nunmal zu kurz. Allein der Draht der Tieftonspule liegt direkt an der Plusklemme.

Blick von oben wärend der Installation, der HT-Zweig ist hier noch nicht angeschlossen
Für Plus wurde beim Bau der Frqw. zudem zum Hochton-Vorwiderstand (R2) und an der Tieftonspule (L1) je ein weiterer Leiter aus rund 15cm langem Lautsprecherkabel eingearbeitet: die zwei Kabeldurchführungen ober- bzw. unterhalb der, von hinten gesehen, rechten Polklemmenbohrung.
Die zwei direkt von den Chassis kommenden Minus-Lautsprecherkabel - wo also jedes seine Weichenausgangs-Bauteile angelötet bekommen hat - sind der Minusklemme (links) parallel gelegt.
->[Schaltplan Skizze]
Außen wird später eines der Kabelenden durch das Loch (Achse lotrecht) der zugehörigen Polklemme hindurch gesteckt und mit leichtem Anziehen der Polklemme für folgendes fixiert: Beide Kabelenden werden abisoliert, die Litzen je selbst, dann miteinander verdrillt und sauber verlötzinnt. Schließlich legt man diese Stelle in den Klemmbereich - sie liegt nun stets unmittelbar neben dem Ende des Lautsprecherkabels zum/vom Verstärker und wird immer mitgeklemmt. Diese Maßnahme dürfte den leidlichen Übergangswiderstand der in Plus- und Minusleiter eingebrachten Messing-Polklemmen senken, möglicherweise sogar auf den von Reinkupferklemmen (in welchen blanke Kabelenden klemmen).
->[Bild einfügen nach Fertigstellung]
Die kurzen Massivdrahtverbindungen unmittelbar an der Anschlußplatte halten die ganze Weiche durchaus fest in Position, dennoch müssen die Platinen selbst, da ich sie nicht direkt mit dem Gehäuse verkleben will, befestigt werden, um langfristig Brüche durch Materialermüdung in den nur als Leiter gedachten Drähten auszuschließen. Ich hab sie minimalelastisch eingefasst: mit etwas Untermaß gegenüber der Kammerhöhe berühren sie Boden und Deckel nicht direkt, sondern sind über Silikonbollen nach oben und unten knapp "entkoppelt".
Was einer wohlüberlegten Vorgehesweise bedurfte: Nach der FQ-Installation setzt man erst auf der Bodenplatte vier Bollen und drückt die Platinen an; dann wird der senkrechte Teiler eingeleimt und darauf der rechtwinklig "liegende", der dann die obere Fixierung der Platinen herstellt - die oberen Silikon-Bollen setzt man also in einem Schritt mit Aufbringung des Holzleims vor dem anpressen des oberen Teilers.
Wie hier aufgenommen:

Die Kabel ins Gehäuse sind durch die obere Platte, die diesen Arbeitschritt abschließend aufgesetzt wird und auf dem Bild hinten hochkant noch steht, geführt und müssen beim Verkleben dieses Teilers, um nicht im Frqw-Fach zu knietschen, etwas straff gehalten werden
Diese Baugruppe formt nun neben der FQ-Kammer auch das separate Volumen für den IHA. Dort sind nachträglich noch zwei Streben eingebracht, um ein Mitschwingen von Boden und Trennwand zu verringern.
Vier Platten geben zwei Kammern eine Form
Bereits hier sind schon deutlich erhöhter planungs- und auch handwerklicher Aufwand sowie vermehrte Teile mit Maßhaltigkeit gegenüber der HobbyHifi- bzw. Visaton-Version erforderlich. Die Streben können aufgrund der vorhandenen Reflexöffnung mit etwas Passungsgeschick eingeschoben und sicher verklebt werden, müssen also nicht vorher eingesetzt sein. Dieses Gebilde ist nach dem Aushärten in sich stabil, die FQ-Kammer wird vor der Verleimung der zweiten Seitenwand noch mit Sand aufgefüllt werden.
[->warum ohne Revisionsöffnung; andere Lösung zu Entkoppeln. /zu bearb.]
Vermutlich ... mehrerer Tausend Euro Paarpreis eine solch aufwändige Lösung beim Gehäuse realisieren, da dies zuvorderst einem 'insgesamt etwas besseren Klangergebnis' dienlich ist.
Vorteil Selbstbau: Materialkostenmäßig hingegen ist bislang nicht viel investiert: nur die Spanplattenzuschnitte sind gekauft, kaum drei Euro für beide Sockelteile; alles MDF und die Fichtenstäbe sind Verwertungen aus der Restesammlung eines Hobyisten.
Wer das ganze sichtbar halten möchte, baut die Frequenzeiche ->zum Beispiel so
/
Dann wurden sämtliche Kanten, vor allem die offenen Seitenkanten, denn diese nehmen die Seitenwände auf, nochmal plangeschliffen. Auf den Stirnkanten zur Front kleben 20mm Buchenstäbe in der Länge der Gehäuseinnenbreite. Dies war nicht von Beginn an geplant; eine Notlösung nachdem bereits alle Innenteiler daheim lagen und der Bauplan bleiben sollte. Mit zwischenzeitlicher Entscheidung für die Eckvertrebungen, welche ja insgesamt 2,7 Liter akustisches Volumen pro Gehäuse beanspruchen, schien es mir eine gute Lösung, um ganz elegant und noch vor Kauf der Seitenwände dreieinhalb Liter mehr einzubauen. Schließlich dürften sich die massiven Buchenriegel unmittelbar an den Orten der Schwingungserzeugung auch durch einen ruhigeren Frontbereich positiv hervortun.
Eine Seitenwand legt man hin und bringt eine Baugruppe und eine Rückwand auf:

Daraus resultiert außerdem eine Vertiefung auf der Rückseite, welche die Polklemmen weniger exponiert trägt und sie so vor Beschädigungen schüzt
Es folgen die ersten Eckversteifer, der Teiler zwischen den beiden Volumina, der Deckel und anschließend noch je ein 20er Buchenstab auf den vorne freien Stirnkanten dieser beiden Teiler.

Wer soetwas bauen möchte, muss, wenn alles maßhaltig ist, keine Reihenfolge beachten
Die Eckverstrebungen setze ich dann ein, wenn es eine Ecke gibt, also in diesem Zustand nur hinten auf einer Seite und an den Innenteilern; jene zur Front folgen später erst. Die der anderen Seite werden nach verkleben der anderen Seitenwand durch die Korböffnungen ins das soweit fertige Gehäuse eingeklebt. Sie verbleiben auch ohne Verpressung an ihrem Bestimmungsort, sofern das Gehäuse entsprechend geneigt lagert, bis der Leim abgebunden hat.
//Die ausgearbeitete Frontplatte wird nun verklebt. Dafür liegt eine auf der anderen eben, die Innenseite befindet sich logischweise oben, die Berührungsstellen mit den vier Teilern sind aufgezeichnet, der Korpus auf der Seitenwand liegend dahinter. Das erste Gehäuse klebt man so, beim zweiten liegt die Front entsprechend auf der Rückseite des ersteren. So kommt man erst an die senkrecht aushärtende Leimfuge zur Seitenwand, wo sicher Leim austreten wird, um diesen rasch zu entfernen Es so zu machen, hat viele Gründe ; wärend des Auftragens wird kein Leim davonlaufen; auf das kleinere leichte wird der schwerere Klebeteil gesetzt, der selbst genug Anpresskraft durch sein hohes Eigengewicht erzeugt, zudem sind schwerkraftunterstütze Verklebungen im Lautsprecherbau stets die besseren. Manuell verpresst, etwa mit Schraubzwingen, wird lediglich das überstehende Seitenteil gegen die Frontplatte.
Auf dieser und auf der überstehenden Fläche des Seitenteils wird der Leim aufgetragen.
//

Unten links ist zu sehen, dass man sich bei den Zuschnittmaßen immer wieder mal richtig blöd vertun kann: alle vier Seitenwände wurden auftragsgemäß 82 Millimeter zu kurz hergestellt. Dann muss man unauffällig nacharbeiten.
Mit dem Lappen sollte man dann schnell an der Außenkante zur verklebten Seitenwand entlangfahren. Diese Klebefuge ist kaum sichtbar, dafür ganz gut erreichbar. Härtet hier überquellender Leim unkontrolliert aus, muss dieser auch entfernt werden, was aber meisst doch erheblich mühsamer ist und schlimmstenfalls die planen Flächen und rechtwinkligen Kanten beschädigt.
[->info einfügen: passgenauigkeit prüfen und ggf. herstellen; evtl. allgm. text darüber in 'gehäusebau']

Die Klebefuge am Hochtönerausschnitt wird ebenfalls von überstehendem Leim befreit, denn hier wird später wieder geklebt und eine exakte Ecke ist Vorraussetzung.

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